
Bellevue-Bar
Nichts gegen gesponsorte Unis

Hannes Britschgi, unser Mann in Bern.
Gestern Abend haben die Rechercheure der «Rundschau» und des Data-Teams von SRF Missstände im Privat-Sponsoring von Unis und Technischen Hochschulen aufgedeckt. Das ist verdienstvoll. Aber diese Ausreisser – es geht um ältere Verträge – dürfen den Blick auf eine positive Entwicklung nicht verstellen. Die Schweiz wäre ohne die Forschung an der ETH Zürich und Lausanne sowie an den zehn Universitäten nicht Innovationsweltmeister. Neben den staatlichen Mitteln sind zusätzliche private zur Finanzierung von Forschung und Lehre hochwillkommen. Dass die Wirtschaft mit ihren Geldern eine Forschung mit Praxisbezug finanziert, ist nicht einfach schlecht. Wo die Schnittstellen zwischen Forschung und Wirtschaft bewusst gepflegt werden, prosperiert die Volkswirtschaft. Firmen bauen aus. Junge Forscher gründen Start-ups. Es entstehen neue Arbeitsplätze. Es braucht allerdings volle Transparenz über die Stiftungs- und Sponsoring-Verträge. Hier liegt noch vieles im Argen. Vertragsklauseln, die dem Sponsor das Recht zur «akzeptablen Modifikation» von Forschungsergebnissen einräumen, sind inakzeptabel. Die «Rundschau hält hier zu Recht den Finger drauf.