
Geld und mehr
Die Rentenreform kostet nichts

Mit Verlaub. Wer jetzt dem Stimmbürger vorrechnet, wie viel die Rentenreform wirklich kostet, kommt nicht draus: Das Rentensystem kostet kein Geld, sondern es verschiebt Geld. Das ist seine eigentliche Leistung. Wir arbeiten bis 65 und leben und konsumieren noch 21 Jahre weiter. Dazu braucht es ein gut ausgebautes Rentensystem – das immer mal wieder justiert werden muss. Die neue Anpassung ist nötig, weil die Zinsen gesunken sind. Tiefere Zinsen heisst weniger Geld für die Rentner, mehr für die Arbeitnehmer. Das wird jetzt korrigiert. Die Jungen müssen etwas mehr bezahlen, damit sie im Alter mehr (von ihrem eigenen Geld) haben. Bei solchen Korrekturen profitieren nicht alle gleich. Das lässt sich mit dem besten Willen nicht vermeiden. Da es keinen Gegenvorschlag gibt, kann man keine konkreten Vergleiche anstellen, geschweige denn «Mehrkosten» ausrechnen. Die wirklichen Kosten der Rente sind die Spesen, die mit der nötigen Geldverschiebung verbunden sind. Bei der 2. Säule sind das rund 5, bei der AHV bloss 0,2 Milliarden jährlich. Da die Reform die AHV zulasten des BVG stärkt, dürften die Kosten tendenziell sinken.