Heute ist wieder Samichlaus. Eine Tradition, viele Jahrhunderte alt, traditionell begangen mit Umzügen und Geschenken. Aber ist der alte Mann noch zeitgemäss?
Pro, das sagt Autor Attila Albert:
Der Samichlaus ist eine wunderbare Tradition, die nach Tannenduft riecht, voller leuchtender Kinderaugen ist und so süss schmeckt wie Grittibänze – ein warmes Licht in einer kalten Zeit. Kommt so etwas aus der Mode? Natürlich nicht. Jede Generation entdeckt diesen Zauber neu für sich und gibt ihn später, als Eltern oder Grosseltern, weiter. Natürlich macht all das auch ein wenig Umstände, die lästig werden, wenn man nur noch vom Job gestresst ist: Ein wenig dekorieren, einige Geschenke, etwas backen, gemeinsam zum Umzug. Der Samichlaus aber ist ewig wie die Liebe.
Kontra, das sagt Leiterin Christiane Binder:
Man hängt Schwäne oder Cupcakes an den Tannenbaum, verspeist auf dem Christkindmarkt Falafel statt Magenbrot – Weihnachten ist ja schon lang nicht mehr das, was es war. Ein alter weisser Mann in seltsamer rot-weisser Verkleidung, der ein Heiliger sein soll und angeblich Wunder bewirkt hat, passt erst recht nicht mehr in die Landschaft. Dass er dazu benutzt wird, lastwagenweise Cola zu verkaufen oder, mal lobend, mal tadelnd, pädagogisch auf kleine Kinder einzuwirken, erscheint heute geradezu absurd. Falscher Zauber, schön und gut. Aber der Samichlaus hat echt einen Bart.