Wissenschaftler haben australische Greifvögel der Brandstiftung überführt. Sie krallen sich glühende Zweige und werfen sie über Feldern ab. Folge: Das Buschfeuer entflammt erneut.
Unter den australischen Ureinwohnern war es schon lange überliefert: Im Norden das Landes gibt es Vögel, die Feuer legen – die «Firehawks», Feuerfalken. Jetzt haben Forscher diese Legende der Aborigines untersucht – und konnten die Existenz der Brandstifter-Vögel tatsächlich belegen, wie «Sky News» berichtet.
Laut dem Ornithologen Bob Gosford lösen die Greifvögel die Brände nicht aus – sondern verbreiten das Feuer. Sie packen brennende Zweige mit ihren Krallen und werfen die Glut über dem Feld ab. Damit jagen die Vögel ihre Beute, die aus dem Buschfeuer flieht. Bei den Feuerfalken handelt es sich meist um Schwarzmilane, Keilschwanzweihe oder Habichtfalken.
Der Feuerwehrmann-Veteran Dick Eussen hat dieses Phänomen entdeckt. Als er im nördlichen Bundesterritorium auf der Autobahn stecken blieb, entflammte sich plötzlich ein Feuer neben ihm, wie er der «National Post» berichtet.
Daraufhin habe er einen Greifvogel mit einem brennenden Zweig in seinen Krallen gesehen, der diese über das brüchige Gras fallen liess. Schnell entstand so ein grosses Feuer.
Seit Jahrzehnten werden die Greifvögel laut Ornithologen Gosford in mindestens vier Kontinenten am Rande grosser Flammen beobachtet. Trotzdem hätten die Forscher bis jetzt keine eindeutigen Foto- oder Videobeweise finden können, dass die Vögel die Brände verbreiten. Für die Forscher sei es teilweise zu gefährlich und zu schwierig, am Rande der Buschfeuer zu forschen. (na)